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1. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 64

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
64 Die deutsche Katserzelt '919 — 1250. geradezu von einer ottonischen Renaissance, weil der Versuch gemacht wurde, an die antike Kunst anknüpfend, in ihren Formen Neues zu sagen. Besonders ragt zur Zeit Ottos I Ii. unter den Meistern Bernward, Bischof von Hildesheim, hervor, der seine Stadt zu einem sächsischen Rom machte. Bildwerk auf Erztüren und eine Erzsäule verkündet noch heute seine weihevolle Tätigkeit. Er war aber auch ein großer Gelehrter und der Erzieher und Berater seines Fürsten. 2. Die Zeit der salischen Kaiser. 1024—1125. Konrad n. und Heinrich Iii. tontobumw. § 58. Konrad Il 1024-1039. Auf beiden Ufern des Rheins oberhalb Mainz versammelten sich der Adel und die Bischöfe aller deutschen Stämme und wählten den Urenkel Konrads des Roten und der Liutgard, K o n r a d, dessen ererbter Allodialbesitz in der Gegend von Worms lag, zum König. Er wurde in Mainz gekrönt: ein klar denkender Staatsmann, ein Fürst von starkem, unbeugsamem Willen, der rücksichtslos, oft hart durchgriff und einer der gewaltigsten deutschen Könige. Jtenische Auf seinem ersten italienischen Zuge ließ er sich in Rom die Kaiserkrone aufsetzen. Damals waren in Rom die Könige Knut von Dänemark, Norwegen und England und Rudolf von Burgund anwesend; dem ersteren gegenüber verzichtete Konrad auf die Mark Schleswig, die einst Heinrich I. erworben hatte; der letztere hatte ihn schon vorher als Rechtsnachfolger Heinrichs Ii. in dem burgundischen Erbe anerkannt. Mit Energie stellte Konrad die deutsche Herrschaft in Oberitalien her. Auf seinem zweiten Römerzuge griff er auch in U n t e r -Burgund, i t a l ie n ein. — Nachdem Rudolf von Burgund gestorben war, sicherte sich Konrad die Herrschaft über das Land. Wenn auch der romanische Süden Burgunds später nicht behauptet werden konnte, so wurde doch der Anfall des Landes an Frankreich verhindert und der germanische Norden für Deutschland dauernd gewonnen. Da das Kaiserreich Italien und Deutschland zusammenfassen wollte, so war der Besitz des Zwischen-landes, zu dem auch die Westschweiz bis Bern gehörte, von höchstem Werte. Die Gebiete des Rheins, der Rhone, des Po kamen in eine Hand. — Uber diesen Kämpfen versäumte Konrad nicht die Sorge für die deutsche Ostgrenze. Der Nachfolger Boleslavs von Polen wurde genötigt, die Wieder- Lausitz herauszugeben. Auch in die Verhältnisse Böhmens griff Kon-tz» Lausitz. rad ein und schlug die nördlichen Stämme der Wenden.

2. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 144

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
144 Dar Zeitalter der religiösen Kämpfe. 1519 -1648. ----------------------------------------------------------------------------- kam. Zur Plantagenarbeit verwandte man aus Afrika eingeführte Negersklaven. Als endlich das Anwachsen der europäischen Bevölkerung ein mächtiges Steigen der Auswanderung hervorrief, wurde vor anderen überseeischen Ländern Amerikas das Ziel, welches die Auswanderer aufsuchten. Die Umwandlung des Heer- und Staatswesens. § 118. Die Umwandlung des Heerwesens, welche seit dem fünfzehnten Jahrhundert eintritt, beruht nur teilweise auf der Verwendung Feuerwaffen.der Feuerwaffen; nur im Belagerungswesen wurde durch Anwendung der Geschütze, die schon in der ersten Hälfte des vierzehnten Jahrhunderts erwähnt werden, ein Umschwung herbeigeführt. Die Handfeuerwaffen dagegen waren zunächst sehr unbehilflich; so blieb denn die Hauptwaffe der Landsknechte der Spieß, und erst gegen Ende des 16. Jahrhunderts erscheinen sie etwa zur Hälfte mit Musketen bewaffnet. Das Wesentliche ist vielmehr der Verfall der Vasallenreiterei, die sich dem Fußvolk nicht mehr gewachsen zeigte und überdies sich der Söldner- Wehrpflicht mehr und mehr entzog, und das Aufkommen des Söldner-wesens. Dieses wurde aber ermöglicht durch die Ausbildung der Geldwirtschaft und des Steuerwesens. Be- Die st ebenden Heere wurden das Mittel, um trotzige Stände, aründung des 1 ' „ , ,r (x„ ttämus zumal den Adel niederzuwerfen und ihre Privilegien zu vernichten, ^n 1 Smu8‘ Italien, wo die Geldwirtschaft sich am frühesten entwickelt hatte, bildete sich auch zuerst der fürstliche Absolutismus aus; der Hohenstaufe Friedrich Ii. erscheint als der erste Vertreter dieser Verfassungsform; im 14. und 15. Jahrhundert herrschten Tyrannen in den verschiedensten Landschaften Italiens. In Frankreich wurde, nachdem Karl Vii. das stehende Heer geschaffen, Ludwig Xl, in Spanien Ferdinand der Katholische, der Begründer der absoluten Staatsform, in England versuchte das gleiche Heinrich Vii. In Deutschland gelang es der kaiserlichen Gewalt nicht, die „Libertät" der Fürsten zu bezwingen, die vielmehr ihrerseits in ihren Territorien eine absolute Herrschaft ausbildeten. Ausbildung Die Bedeutung des Absolutismus besteht vornehmlich darin, daß er einheit. Qn Stelle der politischen Zersplitterung, wie sie das Ergebnis der mittelalterlichen Entwickelung gewesen war, ein einheitliches Heerwesen, eine einheitliche Verwaltung und eine einheitliche Wirtschaft gesetzt und so, ab-^Eelunggesehen von Deutschland und Italien, nationale Staaten ge-^tt?mus!" schaffen hat. Wir unterscheiden in seiner Entwickelung zwei Perioden. Die absoluten Herrscher des 16. und 17. Jahrhunderts, vor allen Lud-

3. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 135

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
England und Frankreich? die Julirevolution. 135 seinen reichen Bodenschtzen an Kohlen und Eisen, seiner groen Kapital-macht zunchst keinen Wettbewerben. frchten brauchte, ging zum vlligen % r ei 6 anbejliiber. Seine A u sfu h r stieg schnell auf das Mehrfacheh^onien? der bisherigen Hhe; seine H a n b e l s f l o t t e wuchs von Jahr zu Jahr; sein Kolonialbesitz in Norbymrika, Afrika, Asien, Australien und der Sdsee erweiterte sich auerorbentlich, zumal seit im Jahre 1858 nach dem groen Aufstanbe der Sepoys, b. h. der eingchorenen.--mdischen Truppen, die Krone die unmittelbare Verwaltung des bisher von der ost-indischen Kompagnie beherrschten Vorderindiens bernommen hatte; 1876 nahm die Knigin Viktoria den Titel einer Kaiserin von Indien an. Eine kluge, aber auch rcksichtslose auswrtige Politik diente den Jnter-essen des englischen Handels, Gewerbfleies und Kapitals. Als China die Einfuhr des inbmen Opiums im Interesse der Gesunbheit seiner Bewohner untersagte, wrbe es durch den Opiumkriea gezwungen, das Verbot wieber aufzuheben. 107. Frankreich und die ijnlirevolution.^) Whrend Gigland ^, auf dem Weae der Reformen blieb, fhrten in Frankreich die politischen Gegenstze von nenenl zu einer Revolution. Schon unter Ludwig Xx Iit. waren sie immer schrfer geworden. Die Lage vermimmerte sich unter seinem Bruder und Nachfolger K.grl X.; gegen die Herrschaft der reaktionren und klerikalen Partei erhob sich ein immer strkerer Widerstand, der durch mehrere Kammeraumunaen nicht gebrochen wurde. Auf den __ Rat des Ministers Polignac schritt der König, wenige Wochen nachbem ein !l!g gegen den Dei von A l g i e r zur Einnahme dieser Stadt gefhrt hatte, zum Erla der Juliorbo n n a n z e n, woburch nicht nur die eben ge-whlte Kammer wieber aufgelst, sondern auch die Memmit. aufgehoben und das Wahlgesetz ^enbert zvurbe. Da entstanb in Paris ein Aufstanb, /J Ludwig Xviii. 1814 bis 1824. Karl X. 1824 bis 1830. Juli- c revolution. Ludwig Xv. t 1774. Ludwigxvi. Ludwigxviii. Karlx. t1793. Ludwig Xvii. 1 1795. z. v. Angouleme. V. Berry 11820. (Heinrich V.) Graf v. Chambord 11883. Philipp Egalite 1 1793. I Louisphilipp. I Hz. v. Orlians t1842. I Graf v. Paris 11894. I Louis Philipp, Hz. v. Orleans.

4. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 185

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Innere Politik im deutschen Reiche und in Preußen. 185 stellt. Durch die in Berlin unter Bismarcks Vorsitz stattfindende Afrika- 1885. konferenz wurde eine Verstndigung der Kolonialmchte, die in Afrika Besitzungen hatten, erzielt und die Unabhngigkeit und Neutralitt des Kongo st aates anerkannt, dessen Souvern König Leopold Ii. von Belgien ist. Ein Aufstand der arabischen Sklavenhndler in Deutsch-Ostafrika wurde durch den Reichskommissar v. Wimann niedergeschlagen. 1885 war auch der Neu-Guinea-Kompagnie fr ihre Besitzungen auf 1885. Neu - Guinea (jetzt Kaiser - Wilhelmsland) und im Bismarck-Archipel ein kaiserlicher Schutzbrief erteilt und bald darauf auch ein Teil der S a l o m o n s i n s e l n und die M a r s ch a l l i n s e l n unter deutschen Schutz gestellt worden. Diedeutschevolkswirtschaft hatte in den siebziger Jahren ^deutsche eine schwere Krise durchzumachen gehabt. Die berflutung des Landes Wirtschaft, mit nach Anlage verlangenden Kapitalien, welche infolge der beschleunigten Zahlung der franzsischen Milliarden eintrat, dazu das pltzlich gewachsene Vertrauen auf die eigene Leistungsfhigkeit und andere Ursachen riefen damals eine ungeheure Unternehmungslust hervor, die sich in wilder Speku-lation, schwindelhaften Grndungen", bermigem Brsenspiel uerte, bis der groe Krach" eintrat, der zahllose Vermgen vernichtete 1873. und viele Arbeiter ins Elend strzte. Nachdem sich aber die deutsche In-dustrie von diesen Schlgen erholt hatte, nachdem sie ferner unter den Schutz eines nationalen Wirtschaftssystems getreten war, hat sie einen Aufschwung genommen, der Deutschland zu der Stellung der zweiten Industrie- und Handelsmacht der Welt erhoben hat, so Sa es auf wichtigen Gebieten des Welthandels selbst England ernstliche Konkurrenz macht. Der Wert des Auenhandels ist von 1894 bis 1900 um fast die Hlfte gewachsen ^); allerdings ist seitdem ein gewisser Rckschlag ein- 1) Der Wert der deutschen Einfuhr und Ausfuhr betrug Einfuhr Ausfuhr Summa des Auenhandels 1894 4285 Mill. 3051 Mill. 7337 Mill. 1900 6043 4752 10795 1901 5710 4512 10222 1903 6321 5130 11451 1905 7436 5841 .. 13277 Am Gesamtwarenverkehr der wichtigsten Kulturstaaten waren 1904 Gro- 1) Der Wert der deutschen Einfuhr und Ausfuhr betrug Britannien und Irland mit 17,9%, Deutschland mit 11,7%, die Vereinigten Staaten mit 9,8% Frankreich mit 8,7 % beteiligt. Da die Einfuhr bei Teutschland und anderen Staaten die Ausfuhr bersteigt, sie also eine scheinbar ungnstige Handelsbilanz haben, erklrt sich vornehmlich daraus, da sie alle groe Kapitalien in auswrtigen Unternehmungen angelegt haben, deren Zinsen teilweise in Form von Waren gezahlt werden. Vor allem trifft dies bei Eng- Britannien und Irland mit 17,9%, Deutschland mit 11,7%, die Vereinigten Staaten mit 9,8% Frankreich mit 8,7 % beteiligt. Da die Einfuhr bei Teutschland und anderen Staaten die Ausfuhr bersteigt, sie also eine scheinbar ungnstige Handelsbilanz haben, erklrt sich vornehmlich daraus, da sie alle groe Kapitalien in auswrtigen Unternehmungen angelegt haben, deren Zinsen teilweise in Form von Waren gezahlt werden. Vor allem trifft dies bei Eng-

5. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 196

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
196 Das Zeitalter d. Zerstrung d. alten Reichs u. b. Entstehung d, neuen deutschen Kaisertums, 70 % auf dem Seewege vollzieht (s. 146), hat er die groe Bedeutung unsrer Seeinteressen von vorherein anerkannt und sie unablssig gefrdert. Das von Wilhelm I. begonnene Werk des Nordostseekanals, das im Jahre 1895 vollendet wurde, dient in erster Linie dem Zwecke der Kstenverteidigung. Durch zwei neue Flottengesetze ist eine wesentliche Verstrkung der Marine angeordnet worden, die sich schon deshalb als ntig erwies, weil andere Seestaaten, auer England auch Frankreich, Rußland, die Vereinigten Staaten und Japan, groe Anstrengungen machten, um ihre Flotte zu vergrern. Kolonien. Gleichzeitig war der Kaiser auf Mehrung unseres Kolonial-b e s i tz e s bedacht. Mit England kam 1890 ein Vertrag zustande, der den Zweck hatte, gewisse Interessengegenstze aus der Welt zu schaffen: Sansibar wurde den Englndern berlassen, die dafr Helgoland an Deutschland abtraten. Als 1897 einige deutsche Missionare in China ermordet wurden, besetzten deutsche Marinetruppen den Ort T s i n g t a u an der Bucht von Kiautschou, der darauf von der chinesischen Re-gierung in Form einer Pachtung an uns abgetreten wurde. So wurde ein Sttzpunkt der deutschen Macht in Ostasien geschaffen. Dies erschien um so wichtiger, als das durch einen unglcklichen Land- und Seekrieg mit Japan auf das strkste erschtterte China mehr und mehr in Ab-hngigkeit von fremden Mchten zu geraten schien; die deutsche Regierung hielt es daher fr ntig, mit Rcksicht auf die Bedeutung des deutschen Handels in Ostasien und die Wichtigkeit des von mehr als 400 Millionen bewohnten China fr den deutschen Export, sich einen angemessenen Ein-flu auf die chinesischen Angelegenheiten zu sichern. Im Jahre 1899 wurde unser Kolonialbesitz im stillen Ozean durch den Ankauf der Karolinen und Marianen vergrert, die uns Spanien berlie, nachdem es in einem See- und Kolonialkriege deu Vereinigten Staaten unterlegen war und die Philippinen, Euba und Puertorico an sie hatte abtreten mssen. Sb Als im Jahre 1900 in China der Fremdenha zu furchtbaren Greueltaten, zu der Ermordung des deutschen Gesandten, der Belagerung der europischen Gesandtschaften in Peking und der Niedermetzelung vieler Missionare und eingeborener Christen fhrte, beteiligte sich Deutschland an einer Gesamtunternehmung der Gromchte und sandte zum erstenmal ein starkes Truppenkorps der See. Der Oberkommandierende der ver-einigten Truppen, Generalseldmarschall Graf Waldersee, nahm in Peking sein Hauptquartier. Die chinesische Regierung wurde gentigt, sich zur Zahlung einer Entschdigungssumme an die beteiligten Mchte

6. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 75

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Vorgeschichte der franzsischen Revolution. 75 Ende gefunden hatte, fanden sich im Kampfe gegen den dritten Napoleon die deutschen Stmme zusammen, und es erstand unter preuischer Fh-rung das neue deutsche Reich. 1. Die Zeit der franzsischen Revolution und der napoleonischen Weltherrschaft. 17891815. I. Die franzsische Devolution. 1789 -1799. Vorgeschichte der Revolution. 62. Frankreich im 18. Jahrhundert. In Frankreich war auf o Ludwig Xiv. sein Urenkel Ludwig Xv. gefolgt; fr diesen fhrte anfangs sein Oheim die Regentschaft, der Herzog Philipp v o n Me Regent-Orleans, ein auerordentlich begabter, aber auch auerordentlich 1715 bi ^ sittenloser Mensch. Damals wurde durch den Schotten L.o h n L a w 1723* cer Versuch gemacht, den zerrtteten Staatsfinanzen und der gesamten Volkswirtschaft durch Grudmi^emer^ (Stttatlflmnf aufzuhelfen, deren ^aptert^Oltm Verkehr an die Stelle des Metallgeldes treten sollte. Seine Bank wurde zur kniglichen Bank erhoben; er grndete die Mississippi-Gesellschaft zur Ausnutzung der Kolonie Louisiana, pachtete zugleich die gesamten Staatsgeflle und bernahm die Rckzahlung der Staatsschuld. Die Spekulationswut trieb den Kurs der Aktien zeitweise bis auf das Achtzehnfache des Nennwerts. Dann aber folgte ein vlliger Bankrott, bei dem sehr viele Privatleute ihr Vermgen verloren; der Staat, neben dem Herzog, hatte einen Vorteil, da er einen Teil seiner Schulden in wert-losen Banknoten bezahlt hatte. Die lange Regierung ju b rojjl Xv., der keine Spur von Pflicht- Ludwig xy. Whl besa, keiner geistigen Erhebung fhig war, sich von seinen Mtressen ^1774^ und deren Gnstlingen beherrschen lie, hat fr Frankreich die Folge ge-habt, da an Stelle knigstreuer Gesinnung Mia ch t u n g des Knigtums trat; da durch den Luxus Jbes Hofes, die Kostender Kriege, die schlechte Wirtschaft die Finanzen vllig zerrttet wurden; endlich da das Ansehen Frankreichs nach auen sank, insbesondere der aussichtsvolle srauzsische K^o^ 0 ri i a l b e s i tz in Nordamerika grten-teils verloren ging und Frankreich als See- und Kolonialmacht von England weit berholt wurde. / s> /c/ v * -2"Zl x_v- X ^ H.

7. Deutsche Geschichte für die mittleren Klassen - S. 248

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. war es zu danken, da auch die neuerworbenen Gebiete verhltnismig schnell !8mit den alten Provinzen zusammenwuchsen. Fr das geistige Leben sorgte der Staat in hervorragender Weise. Die allgemeine Schulpflicht blieb auch ferner eine der Grundlagen des preuischen Staatswesens. 1817 entstand durch Vereinigung von Lutherischen und Reformierten die unierte evangelische Landeskirche, deren Grndung dem König besonders am Herzen gelegen hatte. Das Gleiche wurde 1821 in Baden geschaffen. So vereinigte Preußen die Pflege der Waffen mit der Pflege der all-gemeinen Bildung. Gleichzeitig nahm sich die Regierung der Volks-Wirtschaft an. Der Verkehr wurde dadurch gefrdert, da zahlreiche Chausseen gebaut und ein umfassendes Straennetz geschaffen wurde. Zollgesetz.von groer Bedeutung war ferner die Einfhrung eines neuen Zollgesetzes. Alle Binnenzlle wurden abgeschafft. Nur an den Grenzen wurden von nun an Zlle erhoben, die man zwar nicht so hoch bema, da sie den Verkehr lhmen konnten, die aber die heimische Industrie vor dem bermchtigen Wettbewerb der englischen Fabriken schtzten. Besonders be-deutungsvoll aber war es, da die Regierung auf wirtschaftlichem Gebiete einen Weg einschlug, der bestimmt war, ein neues Band um die deutsche Nation zu schlingen. Auf diesem Gebiete herrschte nmlich in Deutschland dieselbe Zersplitterung wie in politischer Hinsicht. An der Grenze jedes Staates, mochte er noch so klein sein, wurden Zlle erhoben; dadurch wurde der Handelsverkehr erschwert, die Waren verteuert, der Schmuggel gro-gezogen. Als nun die preuische Regierung das neue Zollgesetz einfhrte, bot sie den brigen deutschen Regierungen an, sich mit ihr der die Grndung Zollverein.eines Zollvereins zu einigen, innerhalb dessen alle Zollschranken fallen und ein einheitliches Wirtschaftsgebiet geschaffen werden sollte. Lange zgerten diese aus Besorgnis, Preußen wolle die Zolleinigung benutzen, um seine politische Macht zu vergrern. Dann trat im Jahre 1823 Hessen-Darmstadt mit Preußen in einen Zollbund; andere Staaten, vor allen die drei sddeutschen Staaten und Sachsen folgten einige Jahre spter, und so wurde ein groer Teil Deutschlands wirtschaftlich geeinigt. In der Neujahrsnacht 1833/34 hoben sich zwischen den meisten deutschen Lndern die Schlagbume, um die langen Reihen der wartenden Fracht-wagen zum ersten Male ohne Zoll hindurchzulassen; sie schloffen sich nicht |5sliebet/ der Handel hatte freie Bahn. Die segensreichen Folgen des Zollvereins machten sich bald geltend. Seitdem zwischen den einzelnen Staaten die Zollschranken gefallen waren, ffnete sich dem Gewerbe ein ein-heitliches Absatzgebiet, das vom Bodensee bis zur Memel reichte. Nach auen traten die Zollvereinsstaatm gemeinsam auf und konnten die heimische In-

8. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 133

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die politischen Bewegungen in Teutschland. 133 . - - ; ' Besonders weitreichende Folgen knpfen sich an die Wir ts ch a.f t = t! 0 Ii Li k jener Zeiten. Das neue Z o llg e s etz brach mit dem Grund-satz des Merkantilsystems, indem es' alle Eingangs- und Ausgangsverbote aufhob' immerhin aber suchte es durch Erhebung miger Schutzzlle dem inlndischen Gewerbefleg einen hinlnglichen Schutz und Vorzug" zu ge-whren, während es zugleich von den eingehenden Kolonialwaren ertrag-reiche ^inanzzlle erhob. Zugleich aber erklrte sich die preuische Re-gierung, um der traurigen wirtschaftlichen Zersplitterung Deutschlands ein Ende zu machen, den brigen deutschen Staaten gegenber zu Verhand-tungen der einen Zollv e r e i n bereit. Aber die Furcht, da Preußen hinter diesen Vorschlgen politische Vergrerungsgelste verberge, war lange bei den deutschen Mittel- und Kleinstaaten zu groß, als da sie darauf eingegangen wren. Nur kleine, vom preuischen Gebiet eingeschlossene Staaten traten dem preuischen Zollsystem bei. Andere Staaten schlssen sich im Gegensatz zu Preußen, wirtschaftlich, zusammen^ so Bayern und Wrttemberg. Da entschlo sich im Jahre 1828 Hessen-Darm st adt, dessen 8^gd" Volkswirtschaft unter dem Mangel eines Marktes litt und dessen Finanzen durch die Kosten der Grenzbewachung schwer belastet wurden, zum Ab- . j schlu eines Zollvereins mit Preußen^mit der Bestimmung, da die Zoll-ertrge nach der Kopfzahl zwischen beiden Staaten geteilt werden sollten. Wenige Jahre spter vereinigte sich der bayrjs ch -w rttem-b^e r g i s ch e mit dem prenw.m^Zmieiein; in der Nenjahrsnacht 1833/34_ hrte die Lollgrenze. zwischen den meisten deutschen Staaten auf zu bestehen, und im Jahre 1835 war auer den nordwestlichen Staaten und 1835. Osterreich bereits ganz Deutschland handelspolitisch geeinigt.^ Die F o l g e n d e s Z ollvere i n s waren uerst segensreich. Er schuf einen groen beut s ch c n M arkt von den Alpen bis zur Ostsee, auf beut die deutschen Landschaften, ohne durch Zollschranken getrennt zu sein, ihre Erzeugnisse miteinander austauschten. Er ermglichte eine gemein-same Zoll - und Handelspolitik gegenber dem Wettbewerb des Auslandes. Unter dem Schtzender Zollgrenze, welche er gegen das Ausland zog, konnte eine nationale^ Industrie erblhen. Er fllte die K oj s e n b e r. E i n z e l st a a t e n, unter welche die Zollertrge verteilt wurden. Er nherte endlich die deutschen Stmme innerlich einander und bereitete an seinem Teile die k n f t i g e n a t i o n a l e E i n i g u n g vor. 1>J35 trat Baden, erst 1851 Hannover und Braimschweig, 1867 Mecklenburg und Schleswig-Holstein dem Zollverein bei.

9. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 186

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
186 Das Zeitalter d. Zerstrung d. alten Reichs u. b. Entstehung d. neuen deutschen Kaisertums. getreten, während zugleich der Wettbewerb der Vereinigten Staaten immer bedrohlicher wird. Die deutsche Seehandelsflotte nimmt unter den Handelsflotten der Erde nach ihrer Tragfhigkeit ebenfalls die zweite Stelle ein/) wenn sie auch von der englischen weit bertroffen wird, haushalt Der Staatshaushalt des deutschen Reiches berechnete fr des Reichs, das Rechnungsjahr 1907 die Einnahmen und Ausgaben auf 2596 Millionen Mark. Davon beliefen sich die Einnahmen aus den Zllen und den Verbrauchssteuern auf Bier, Branntwein, Zucker, Salz und Tabaks von denen ein bestimmter Teil an die Einzelstaaten abgefhrt wird, auf der 1 Milliarde, Einnahmen an den Reichsstempelabgaben, wie sie z. B* von Kaufvertrgen, Wertpapieren, Wechseln, Spielkarten erhoben wer-den, auf 103, die Nettoeinnahmen der Post und Telegrapie auf 42 Mill.; die Matrikularbeitrge der Einzelstaaten wurden auf 290 Millionen berechnet, welche durch die Uberweisungen des Reichs an die Einzelstaaten nur annhernd ausgeglichen wurden. Die Ausgaben fr das Heer waren fr dasselbe Jahr auf 746, die fr die Marine auf 232 Millionen veranschlagt. Die Reichsschuld belief sich 1906 auf der 3ys Millarden Mark. Tie soziale Gefahr und die soziale Gesetzgebung. 147. Die soziale Gefahr. Die ungeheure Entwickelung der In-dustrie, der kapitalistischen Grobetriebe, des Fabrik- und Maschinenwesens, der Arbeitsteilung ist einerseits eine Folge der Fortschritte der Naturwissen-schaften und der Technik, andrerseits der die wirtschaftlichen Krfte ent-fesselnden Gewerbefreiheit, des wirtschaftlichen Individualismus. Sie hat den allgemeinen Wohlstand unsers Volkes, das Nationalvermgen sehr gehoben; sie hat aber zugleich zu einer Umwlzung, teilweise zu einer Zerrttung unsrer bisherigen sozialen Verhltnisse gefhrt, welche die weitere Kulturentwickelung mit groen Gefahren bedroht. land zu. Fr Deutschland berechnet man, da im Jahre 1905 mindestens 16 Milliarden Mark auslndischer Effekten (Wertpapiere) sich in deutschen Hnden befanden und auerdem etwa 89 Milliarden Mark in berseeischen Lndern in Handel und Industrie angelegt waren. Diese 25 Milliarden machen V9 oder 1/t0 des deutschen Nationalvermgens aus, das auf mindestens 220 Milliarden veranschlagt wird. 1) Im Herbst 1905 wurde die Tragfhigkeit der bedeutendsten Handels-flotten nach Tonnen (= 1000 kg) folgendermaen berechnet: Dampfer Segler Zusammen England........ 15409500 1600200 17009700 Deutschland....... 3093700 471100 3564800 Vereinigte Staaten .... 1338700 1310700 2649400 Norwegen....... 1081300 694 900 1776200 Frankreich....... 1261000 467100 1728100

10. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 192

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
192 Das Zeitalter d. Zerstrung d. alten Reichs u. d. Entstehung d. neuen deulschen Kaisertums. 450 Mark. Die Invalidenversicherung ist nach Staaten und Provinzen organisiert. 1904 umfate sie der 13a/4 Millionen Versicherte; ihr Vermgen betrug in diesem Jahre 1160 Millionen und die Auswendungen sr Arbeiter der 148 Millionen. Seit 1885 bis 1903 sind bereits 41/2 Milliarden Mark den Arbeitern zugute gekommen, wovon die Arbeiter 2a/4 Milliarden, die Unternehmer 3 Milliarden, das Reich 340 Millionen ausgebracht haben. Wenn so eine gro-artige Frsorge fr die arbeitende Bevlkerung begonnen hat, die sich innerhalb der bestehenden Wirtschaftsordnung abspielt, so ist zugleich bemerkenswert, da Genossen- die Form, in der sie vor sich geht, die der genossenschaftlichen I d)(ii tic|Ctt. Organisation ist; wie denn berhaupt der gewaltige Aufschwung des Genossenschaftswesens in jngster Zeit, wohin u. a. die Grndung landwirtschaftlicher Darlehnskassen, der angestrebte genossenschaftliche Zu-sammenschlu des Handwerks, das gesamte Versicherungswesen gehren, ein Kennzeichen dasr ist, da an Stelle des so lange allein herrschend gewesenen Individualismus allmhlich eine mehr soziale Auffassung der Beziehungen von Mensch zu Mensch Boden gewinnt. Ardewrschutz Zu der Arbeiterversicherung ist ferner, besonders durch die 1891 getroffenen gesetzlichen Bestimmungen, eine Arbeiterschutzgesetz-gebun> g getreten. Die Sonntagsarbeit ist verboten oder doch stark beschrnkt worden. Die Arbeitgeber sind verpflichtet worden, die fr die Gesundheit der Arbeiter, fr ihre Sicherung gegen Gefahren, fr die Aufrechterhaltung der guten Sitte erforderlichen Maregeln zu treffen. Die Arbeitszeit der Arbeiterinnen und der jugendlichen Arbeiter ist be-stimmten Beschrnkungen unterworfen und die Zahl der Fabrikinspektoren, welche die Durchfhrung dieser Bestimmungen beaufsichtigen, vermehrt worden. Das Ende Kaiser Wilhelms I. und Kaiser Friedrichs. I. 150, Noch siebzehn Jahre nach dem Friedensschlu mit Frankreich Bismarck. das deutsche Reich unter der Herrschaft des greisen Mon-a r ch e n, der durch die milde Hoheit, die klare und ruhige Harmonie seines Wesens, seine Gerechtigkeit und Gte, sein herzliches und un-bedingtes Gottvertrauen, seine peinliche Pflichttreue sich aller Herzen ge-wann; er schien wie von der gttlichen Fgung auserkoren zu sein, als erster Kaiser des neuen Friedensreiches das brige Deutschland mit der preuischen Fhrung, das widerstrebende Europa mit der neugegrndeten deutschen Einheit zu vershnen und zugleich das monarchische Bewutsein nicht in Deutschland allein, sondern weit der die Grenzen Deutschlands
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